Dienstag, 3. August 2010

Halt! Wer da? & Bestrafung muss sein...

Aaahh.. die Wachausbildung hat begonnen... aber moment.. in der Früh hatten wir das erste Mal selbstverteidigung.

Der Selbstverteildigungskurs ist (laut unserer Ausbildner) in den letzten Jahren aufgrund vieler Verletzungen sehr gestutzt worden. Anfangs hat er "Unbewaffneter Nahkampf" geheißen, jedoch wurden alle Angriffsarten entfernt, da diese bei den Rekruten untereinander viele Verletzungen verursacht hatten und alles was geblieben ist sind die Verteidigungsgriffe.

In fact haben wir heute nur das richtige stehen (rechter Fuß gerade, linke Ferse auf Höhe der rechten Zehenspitze und nach Rechts gedreht) mit dazugehöriger Handhaltung (Fäuste ballen, Hände und Ellenbogen unterm Gesicht zusammen halten, leicht nach vorne kippen) gelernt. Dann sind die Ausbildner herumgegangen und haben uns gestoßen, gezogen und haben Tritte angedeutet und haben unsere Bewegungen dabei kontrolliert.


Dann hat der eigentliche Schwerpunkt dieser Woche begonnen: Die Wachausbildung. Dabei gibt es einige §§, die man beachten muss und einen Haufen Dinge, die man machen darf, zu denen normalerweise kein Rekrut berechtigt ist. Dazu gehört der tödliche Gebrauch von Waffen, Festnahme, Personenkontrolle, etc..

Ein Szenario haben wir auch durchgespielt: Zwei Wachen auf Streife gehen den Zaun der Kaserne entlang und bemerken, dass gerade jemand über den Zaun geklettert ist.

Die Wache, die ihn als erstes sieht ruft laut "Halt! Wer da?" und ab diesem Zeitpunkt spricht nur mehr der Kommandant (der hintere von den Wachsoldaten ist immer der Kommandant). Eine Wache stellt sich einige Meter hinter den Verdächtigen und eine Wache in 90° daneben (L- Form).

Es wird nach dem Namen des verdächtigen und dessen Absicht gefragt, danach muss über Funk Meldung beim Offizier vom Tag (OvT) gemacht werden. Danach kündigt man mit den Worten "Ich werde Sie jetzt durchsuchen" eine Durchsuchung an und tastet den verdächtigen ab. Das Sturmgewehr gibt man dabei auf den Rücken.
Findet man einen verdächtigen Gegenstand oder spürt man, dass der verdächtige etwas in einer Tasche hat, fragt man ihn, worum es sich handelt, geht wieder einige Meter zurück und nimmt das Gewehr in den Anschlag.

Wird eine Waffe gefunden, ruft der Kommandant "WAFFE!" und beide Wachsoldaten gehen in die entschlossene Angriffstellung. Danach wird der Eindringling dazu gebracht sich auf den Boden zu legen mit den Handflächen nach oben und den Händen vom Körper werggestreckt und muss so verharren bis der OvT kommt.

War relativ spannend und informativ :)

Aber dann.. kurz vor der Mittagspause kommt in unser Zimmer ein Kadersoldat (Korporal aufwärts) und sieht einen von uns wie er im Bett liegt (was strengstens untersagt ist)

Daraufhin wurden wir erst mal angeschrien und der gesamte Zug musste am Gang antreten. Dort wurde der ganze Zug noch einmal nieder gemacht und es wurde "Kampfpackordnung mit 15 Minuten Zeit" befohlen. Der ganze Zug musste also wegen unserem Zimmer den gesamten Spind in den Sack packen, KAz 03/5 herstellen, mit dem riesen Sack + Waffe + Rucksack + Kampfgeschirr, etc.. am Gang antreten und danach wieder versorgen. Das Bett musste im Zuge der Aktion ebenfalls abgezogen und dann wieder gemacht werden.

Ups.. :)