Samstag, 31. Juli 2010

Schießen, Blutspenden und wir bleiben doch noch..

Am Donnerstag waren wir für die 5. bis 8, Schulschießübung wieder auf dem Schießplatz nahe Wien. Die getragene Ausrüstung war KAz 03/1 (Also mit Helm, Waffe, Kampfgeschirr usw..)

Zum Munitionsausfassen mussten wir uns zu einer Reihe vergattern und mit unserer Kappe in der Hand zu einem Schalter gehen. Der Schalter war eigentlich ein Fenster dessen Rand auf Augenhöhe abgeschlossen hat. Dahinter saß ein älterer Mann und sein Schreiber. Beide hat man nicht sehen können, da man sich hätte runter beugen müssen. Aber das war auch nicht wichtig.

Man kommt also zu diesem Schalter hin, legt seine Kappe hin und sagt "Herr Vizeleutnant, Rekrut Chris meldet sich zum Ausfassen der Munition für die 5. bis 8. Schulschießübung". Der Schreiber schreibt sich dann auf, welcher Rekrut wie viele Patronen erhalten hat und der Vizeleutnant schmeißt daraufhin die Patronen in die vorgelegte Kappe. Danach schnell nehmen und abtreten zum Aufmagazinieren.

Jeder Rekrut hat insgesamt 40 Patronen bekommen. Jeweils 10 für die einzelnen Übungen.

Geschossen wurde diesmal auf eine Distanz von 10 Meter auf ovale, horizontalte und vertikale Balken.

Meine Trefferquote war wie folgt:

  1. Übung: 10/10
  2. Übung: 6/10 (Bin kurz auf Dauerfeuer hängen geblieben ^^.. der Dauerfeuermechanismus vom STG is ein schaß)
  3. Übung: 10/10
  4. Übung: 9/10

Nach dem Ausfassen der Kaltverpflegung durften wir im Schatten warten, bis alle anderen fertig waren. Das hat sich ungefähr 5 bis 6 Stunden gezogen.

Nach der Rückfahrt im Truppentransporter durften wir dann stundenlang unsere Waffen putzen, was extrem nervig ist, da dieses verdammter STG einfach nicht sauber wird. Dann hat man endlich ein paar Teile sauber, setzt sie zusammen, nimmts nochmal auseinander und es ist wieder so dreckig als hätte man gerade damit geschossen.

Am schlimmsten verdreckt die Gasdruckeinrichtung, da diese durch eine Anbohrung im Lauf direkt den Pulverrückständen und der Hitze ausgesetzt ist.

Nach dem Putzen der Waffe hatten wir Dienstschluss :)


Der Freitag war auch sehr angenehm. Es hat zwar geschüttet aber da für diesen Tag Blutspenden angesagt war, gab es den ganzen Tag nur diese Aktion.

Letzte Woche hatten wir schon eine 1 1/2 stündige Einweisung in die Thematik "Blutspenden". Es wurden hauptsächlich medizinische und statistische Daten besprochen. Aber als ich gestern gelegen bin mit einer 12cm langen Nadel in meinem rechten Arm habe ich mir gedacht, dass wir bei der Angelobung geloben mussten, dass wir Österreich helfen und es schützen und so.. aber das einzige, das wir in der Praxis machen um Österreich bzw dem Volk zu helfen ist Blutspenden.

Insofern empfand ich es als positive Abwechslung, ich bekam meine Blutgruppe endlich in meine Erkennungsmarke gestanzt, Mannerschnitten und gratis Cola UND wir hatten sonst nichts zu tun. Um 14 Uhr war Dienstschluss und wir durften uns ins Wochenende verabschieden :)

Wir sind also noch mit Sicherheit 2 weitere Wochen in dieser Kaserne bevor wir den Marschbefehl bekommen und es haben uns nur die LKW Fahrer und die zukünftigen Sanitäter für immer verlassen (was auch ein Organisationschaos war, da diese natürlich ihren gesamten Spind packen mussten und ihre Waffe abgeben, etc..)

Mittwoch, 28. Juli 2010

Heute: Dienstfreistellung :)

Ganz recht! Heute war ich wegen einem Bitt-Rapport nicht im Dienst. Ich habe beantragt, dass ich von 08:00 bis 18:00 Dienstfrei kriege um private Dinge zu erledigen aber der Spieß hat gesagt ich bekomme den ganzen Tag frei, muss nicht in der Kaserne schlafen und kann dann heute kommen wann ich will (aber spätestens zum Zapfenstreich um Mitternacht)

Also mach ich mich gleich auf den Weg in die Kaserne :)

Meine Kameraden hatten heute Gefechtsdienst. Selbigen wie der, von dem ich letzte Woche berichtet habe. Bin gespannt was sie darüber erzählen werden.

Morgen haben wir den ganzen Tag Schießdienst für die 5. bis 7. Schulschießübung in Stammersdorf nahe Wien :)

[UPDATE]
Ich hatte offensichtlich großes Glück, nicht am Gefechtsdienst teilnehmen zu müssen, da diesmal in schwerer Montur gegangen wurde und es viele Ausfälle gegeben hat. Der letzte Teil des Weges wurde gelaufen und das ist mit der gesamten Ausrüstung eher eine Qual. :)

Dienstag, 27. Juli 2010

Zu früh gefreut?

Unser Gruppenkommandant ist heute aus dem Urlaub zurück gekommen. Er war seit letzten Donnerstag weg und wir waren etwas unorganisiert und unkontrolliert. Aber wie gesagt er ist wieder da und wir haben die Gelegenheit genutzt um ihn zu fragen wie es denn jetzt wirklich aussieht mit dem Marschbefehl in die neue Kaserne.

Er meinte, er wüsste es nicht genau, hat aber irgendwo gehört, dass wir die vollen 6 Wochen bleiben. Demnach wären wir also noch diese und danach zwei weitere Wochen in der Kaserne zur Grundausbildung bevor wir an unsere endgültigen Stellen versetzt werden würden.

Typische Militärkrankheit: Keiner weiß bescheid und keiner weiß, wer bescheid weiß :)

Der heutige Tag war so weit okay. In der Früh haben wir beim Sport Fußball spielen dürfen (ich bin zwar absolut kein Fan davon, fand es aber eine gelungene Abwechslung zum 45 minütigen laufen, dass uns bevorgestanden hätte) und das hat den meisten gefallen. Danach hatten wir Exerzierdienst und haben die Kommandos noch einmal alle gefestigt und "Kurzer Schritt" gelernt. Dabei macht man einfach Minischritte und das wird meistens kurz vor einem Anhalten des Zuges gemacht.

Nach dem Exerzieren stand ABC Übung am Dienstplan. Schon beim Lesen dieser drei Buchstaben haben manche aus meinem Zimmer einen leichten Brechreiz bekommen. Ich hingegen war ja so klug mir gestern Abend einen Anzug zu holen, ihn zu waschen und zum trocknen aufzuhängen. Das hat erstaunlich viel gebracht und war das klügste überhaupt :D

Alle Zimmer mussten am Gang antreten für die ABC Übung. Aber nicht im normalen Dienstanzug sondern Kampfanzug 03/1 (Dienstanzug + ABC Maskentasche + Kampfgeschirr mit voller Feldflasche + Stahlhelm + Gewehr). Danach wurde laut "ABC ALARM" gerufen und die ersten Zwei zimmer die den Anzug + Maske + Kampfgeschirr + Helm + Waffe getragen haben und angetreten sind, haben an den Übungen nicht mehr teil nehmen müssen.

Unser Zimmer war leider des öfteren im fragwürdigen Genuss des ständigen an- und ausziehens der Ausrüstung. Und als nur mehr zwei Zimmer am Gang waren, wurde abgebrochen, da wir ungefähr gleich gut waren.

Nach dem Mittagessen gab es noch WuSchDi (Waffen und Schuss Dienst) und danach mussten wir am Gang antreten ohne zu wissen, was auf uns zu kam.

Das lief dann so ab: "Meine Herren, wir haben Sie hier antreten lassen, um Sie darüber zu informieren, dass vor ungefähr einer Stunde die Österreichische Botschaft in Tschechien Ziel einer Brandstiftung geworden ist.
Dadurch haben sich Unruhen an der Grenze gebildet und dieser Zug wurde ausgewählt um die Grenze zu sichern. Zu diesem Zwecke packen Sie KAz 03/5 (GESAMTER SPIND in einem Sack + Rucksack + Geschirr + Helm und Waffe), ziehen Ihre Bettbezüge ab, räumen Ihre Privatsachen in Ihre Sporttasche, diese kann dann später von angehörigen abgeholt werden, denSack mit dem Inhalt Ihres Spindes stellen Sie vor Ihr Bett und treten am Gang in 30 Minuten an.
Wir werden danach die Kaltverpflegung ausfassen und danach mit einem Truppentransporter direkt zur Grenze gebracht werden. DURCHFÜHREN! BEEILUNG MEINE HERREN!!"

Das war eine extrem nervige Übung, da wir schon beim Einräumen die ganze zeit im Hinterkopf hatten, dass wir ja alles aus dem Sack dann wieder in den Spind einräumen- und die Spindordnung wiederherstellen müssen.

Das ganze Spektakel hat sich aber als relativ harmlos herausgestellt und Zeitdruck war auch keiner. Danach war Gottseidank sofort Dienstschluss :)

Montag, 26. Juli 2010

Ein Ende ist in Sicht!

Wenn auch nicht das Ende des Wehrdienstes, aber das Ende der Grundausbildung ist jedenfalls in Sicht. Heute hat die vierte Woche der GA angefangen und wenn man den wagen beschreibungen eines Battalionskommandanten deutet, wird diese Woche die letzte sein.

Das würde Sinn machen, da uns ja von anfang an gesagt wurde, dass wir eigentlich nur für die Angelobung ausgebildet werden. Darum hat es uns auch sehr gewundert, dass wir heute Exerzieren am Dienstplan stehen hatten. Allerdings haben wir ein wichtiges Kommando gelernt: VERGATTERUNG

Das ganze sieht so aus: Ein Haufen von Rekruten (angenommen vom zweiten Zug) stehen wild verstreut auf einem Platz in einer Menschentraube. Der Kommandant will Ordnung hinein bringen darum schreit er laut: "Zweiter Zug auf mein Kommando... ZWEEEEIITEEEER - - - ZUG!"

Beim Wort "ZUG" müssen wir uns in der Grundstellung (Habt Acht) hinstellen mit Blick zum Kommandanten. Sprechen ist strengstens verboten.

Danach sagt er, was er eigentlich will. Zum Beispiel: "Linie zu vier Gliedern... VERGATTERUNG"

Danach dreht sich der Kommandant um oder stellt sich wo hin und wir müssen hinter ihm den Befehl ausführen. In diesem Fall eine vierer Reihe.


Außerdem wurden wir heute noch ordentlich gequält mit ABC Übungen in den stinkenden, schwitzigen anzügen, die von ungefähr hundert anderen Rekruten vor mir voll geschwitzt wurden. Von denen habe ich glaube ich schon öfters geschrieben :)

Diesmal haben sich drei leute fast angespieben.. morgen wird das ganze nochmal wiederholt.. mal sehen wie das diesmal ausgeht.

Ich war jedenfalls so weitsichtig und habe mir vorher einen Anzug geholt, habe ihn umgestülpt und in der Dusche gewaschen mit seife und parfum und morgen früh wird er noch mit deo eingesprüht damit der Brechreiz minimiert wird.

Die Woche ist an sonsten relativ angenehm. Morgen noch normal, Mittwoch Gefechtsübung an der ich nicht teil nehme, da ich heute einen Rapport beantragt habe, Donnerstag gehen wir wieder scharf schießen und am Freitag ist Blutspenden und jeder der spendet darf um 13h ins Wochenende :)

Und wenn ich den Kommandanten heute früh richtig verstanden habe, bekommen wir dann den Marschbefehl in die Kaserne in die wir eigentlich kommen sollten. :) Es bleibt vorerst spannend

Sonntag, 25. Juli 2010

Die Angelobung

Lange haben wir geübt, wurden gedrillt und gewetzt nur um bei der Angelobung nicht zu versagen. Es waren Züge aus drei Kasernen beteiligt, diese haben wir allerdings erst vor Ort kennen gelernt. Eine Stunde vor der Angelobung gab es noch eine Generalprobe in einer Kaserne nahe des Ortes, in dem die Angelobung statt gefunden hat.



Die Generalprobe verlief problemlos und der Himmel war relativ stark bewölkt. Wir haben alle gebetet, dass während der Angelobung keine Sonne scheint, da durch die Hitze und das ruhig stehen der Kreislauf eher zusammen brechen könnte als ohne Hitze.

Die Götter waren uns allerdings gnädig, da wir während der Angelobung einen wolkenbedeckten Himmel und kurz sogar ein angenehmes leichtes nieseln hatten. Das stundenlange still stehen war zwar anstrengend, aber durchaus erträglich und es hat keinen einzigen Rekruten umgehaut.



Die einzigen Vorkommnisse waren eine Katze, die zwischen den Rekruten herum gelaufen ist, ein Kind das zu den Soldaten gelaufen ist und von einer Wache dann weggetragen wurde und ein Soldat der Garde, der das Magazin seiner Waffe verloren hatte und die restlichen Kommandos ohne machen musste.



Die Angelobung an sich war sehr schön und nach meinem Gelöbnis, Österreich mit der Waffe und meinem Leben verteidigen zu müssen bin ich froh bis jetzt alles gut überstanden zu haben.

Die kommende Woche wird sehr interessant werden, da wir ein reines Übergangskontingent sind und eigentlich nur für die Angelobung ausgebildet wurden, da der gesamte Zug in andere Kasernen aufgeteilt wird. Außerdem ist die Hälfte unseres Zuges diese Woche wegen der Kraftfahrerausbildung weg. Statt 12 sind wir jetzt nur mehr 7 in unserem Zimmer. Ich bin gespannt wie es weiter geht und ab wann wir in unsere Destinationskasernen kommen.


Donnerstag, 22. Juli 2010

Exerzieren, exerzieren und exerzieren

Na gut so extrem wars auch nicht. In der Früh waren wir im Sportanzug "Kurz" frühstücken da gleich danach der Sport begonnen hat. Der Sport war okay, wir haben als erstes die "Goldenen 5" Dehn- und Aufwärmübungen gemacht und danach 12 Übungen für die wichtigsten Muskeln im Körper.

Nach diesen Übungen gab es ein 45 minütiges freies laufen bei dem jeder sein tempo laufen konnte. Das wurde auch nicht kontrolliert oder so, das Laufen ist für jeden selbst als Übung gedacht.

Nach dem Sport wurden wir in den Lehrsaal geschickt wo wir den Erste Hilfe Test mit 25 Fragen machen mussten. Das Ergebnis erfahren wir in den kommenden Tagen. Ein negatives Ergebnis hätte eine Nachschulung am Samstag als Konsequenz. Außerdem müssen alle Kraftfahrer die Prüfung bestehen um an der Kraftfahrerausbildung teilnehmen zu können.

Später haben wir dann in der gesamten Batterie exerziert um für die morgige Angelobung zu üben. Wir wurden auch von einem Trommler begleitet, der uns den Schritt-Takt vorgegeben hat.

Das Exerzieren hat sehr gut funktioniert obwohl es extrem heiß war. Trinken durften wir während der Exerzierübungen auch nicht und wir wurden sehr genau darüber informiert, was alles passieren kann bzw wie man sich verhalten soll wenn jemand bei der Angelobung wegen der Hitze umfliegt. Wenn vor uns jemand umfliegt, sollen wir ihn auffangen, nach hinten ziehen zu den Sanis, währenddessen füllen die hinten stehenden die Lücken auf und der "Retter" stellt sich hinten wieder dazu.

Wir sollen pro Tag 3 Liter wasser trinken um fit für das 3-stündige still stehen in "Habt Acht". Mineralwasser, Cola, Traubenzucker etc ist zu vermeiden, da diese dem Körper das Wasser entziehen, das wir bei 30-37°C ausschwitzen werden. Alles weitere sehen wir dann morgen. Um 11 gehts zur Angelobung und um 21h sollten wir wieder in der Kaserne sein. Das wird ein harter Tag..

Vor Dienstende gab es heute noch eine Zimmer- und Spind visite. Unser Zimmer war vom Exerzieren so fertig, dass wir nicht mehr aufgeräumt haben. Der Zugskommandant ist dann überraschend bei uns im Zimmer aufgetaucht, sieht sich um, sieht einen Luftballon von MC Donalds, einen SpongeBob Strohhalm auf einem Bett und eine Waffe samt Kampfgeschirr auf einem anderen Bett (Alles strengstens verboten). Er sieht sich also um, fängt an zu lachen, schüttelt den Kopf und geht aus dem Zimmer. Wir bekamen keine Strafe oder ähnliches. Er hat es scheinbar wirklich nur lustig gefunden :)

Mittwoch, 21. Juli 2010

Schussdienst #1 und zerplatzte Träume

Um 6Uhr war wie gewohnt die Tagwache, die mittlerweile sehr an Strenge verloren hat. Es wird TAAAGWACHEEEEE gebrüllt woraufhin sich einige Soldaten auf den Gang stellen - viele bleiben allerdings im Zimmer und das interessiert auch niemanden. Draußen stehen eigentlich nur jene, die zum Sanitäter oder Rapport wollen. Danach können wir selbststständig frühstücken gehen und danach die Außenreinigungsbereiche (zb Gang oder Klo) reinigen.

Um 7 Uhr mussten wir im Kampfanzug 03/3 (Normal + Kampfgeschirr + Rucksack + Waffe und Helm) am Antreteplatz antreten und auf den Truppentransporter aufsitzen. Nach einer ca 50 minütigen Fahrt sind wir am Schießplatz angekommen und mussten uns wieder vergattern.

Nach einer kurzen Einführung über den Ablauf am Schießplatz bekam jeder Rekrut 11 Patronen in ein Magazin, 6 ins zweite und nochmal 6 ins dritte. Zusätzlich zu unseren Ohrstöpsel haben wir noch einen Gehörschutz zum aufsetzen bekommen.

Am Schießstand selbst mussten wir uns hinlegen und liegend schießen. Der Rückstoß des STG77 ist relativ gering aber es drückt doch sehr in die Schulter.

Meine Schussleistung war sehr gut und ich wurde von meinem Betreuer am Schießstand sehr gelobt über meine Ergebnisse, mein Ziel und den Anschlag.


Das Putzen der Waffe am späteren Nachmittag war allerdings weniger spaßig. Außerdem hat sich die Abreise vom Schießplatz verzögert da jemand aus unserem Zug eine Patronenhülse mitnehmen wollte (was natürlich strengstens verboten und sogar strafbar ist) und dieser Rekrut dann genauer durchsucht werden musste.


Der zweite Teil des Titels von diesem Beitrag ist "und zerplatzte Träume"... nun es ist so, dass nächste Woche diejenigen, die zur Kraftfahrerausbildung ausgewählt wurden, zu eben dieser fahren. Das dauert eine Woche, ein Tag davon ist komplett dienstfrei und danach werden sie gleich in der Kaserne bleiben und dürfen den ganzen Tag auto fahren. Das wollte ich eigentlich auch, allerdings wurde ich nicht genommen, da ich mich mit Computern überdurchschnittlich gut auskenne und darum einen Computerjob erhalten werde.

Dabei wäre ich so gerne den ganzen Tag herum gefahren und hätte nur drei Wochen Grundausbildung gehabt. Aber jetzt ist es leider anders gekommen.

Es weiß nur keiner wie es jetzt genau weiter geht, da ca ein Drittel des Zugs zur Kraftfahrerausbildung aus der Kaserne weggehen und angeblich hat der Rest danach auch nur mehr eine Woche Grundausbildung bis wir in unsere Zielkasernen "überstellt" werden.

Aber so ist das beim Militär.. keiner kennt sich aus, aber das mit begeisterung! :)

Dienstag, 20. Juli 2010

Militärpriester, Autodiebstahl und SKH

Heute bei der Standeskontrolle gab es ein interessantes Thema. Gestern wurde in dem Ort, in dem die Kaserne ist, ein schwarzes Auto gestohlen. Es gab einen Zeugen, der die Polizei alarmiert hat, welche sich dann eine Verfolgungsjagd mit dem Dieb lieferte. Dieser gewann allerdings und konnte entkommen. Vom Augenzeugen fehlt ebenfalls jede Spur und alles was man von ihm weiß ist, dass er ein zerkratztes Gesicht hat.

Aus diesem Grund wurden heute die Züge begutachtet, ob jemand von uns ein zerkratztes Gesicht hat. Gefunden wurde der zeuge bis jetzt noch nicht.

Weiters wurden wir auf unsere Angelobung vorbereitet indem wir mit der Waffe exerziert haben. Die Angelobung wird recht hart werden, da es sehr heiß wird und wir uns keinen Millimeter bewegen dürfen. Die hinteren Reihen dürfen mit den Zehen wackeln solang man es nicht siieht - das wars! Zusammenbrechen ist nicht ratsam, da man danach übers Wochenende stationär aufgenommen werden muss zwecks Beobachtung. Nicht wünschenswert! ^^

Morgen werden wir scharf schießen gehen und sind von 7 bis 20 Uhr unterwegs - wir sind gespannt!

Montag, 19. Juli 2010

Feuerfreigabe! Entsichern, abziehen, sichern

Wie man dem Titel entnehmen kann haben wir heute zum ersten Mal geschossen. Allerdings nur mit knallpatronen, scharf schießen gehen wir erst am Mittwoch.

Beim Schießen wird mehr Disziplin und gehorsam gefordert als normal. Die Waffe wird am griffstück gehalten und der Lauf wird an die Schulter gelegt und zeigt nach oben. Danach bekommt jeder Soldat Patronen in seine Kappe, die er brav in seiner Hand hält bis der Befehl zum aufmunitionieren kommt.



Wenn man dann zum schießen dran kommt muss man jedes Wort des einweisenden ausbildners wiederholen und ein Jawohl davor stellen.
Mein Gewehr hatte ein Problem: es repetierte nicht und hat die patronenhülsen deshalb nicht ausgeworfen. Das musste ich durch einen Zug am Spannhebel selbst herbeiführen. Geschossen wurde am Sportplatz mit Blick durch den Zaun des Militärgeländes. Hin und wieder sind Leute draußen vorbei gelaufen die sehr entsetzte Blicke zu uns geworfen waren da man aus dieser Distanz definitiv nicht erkennen konnte ob es scharfe Munition war oder nicht

Das Putzen der Waffe steht mir noch bevor und den Pulverwolken nach die aus dem Gewehr beim schießen geflogen sind, wird das ganze eine sehr dreckige Angelegenheit.

Der Restliche Tag war wenig spektakulär und bedarf keiner näheren Erzählung :)

Im Truppentransporter:



Verpflegung am Schießplatz:

Sonntag, 18. Juli 2010

Etwas verzögert..

In den letzten Tagen habe ich keine Beiträge gepostet. Das war zwar nicht so geplant aber egal.

Der Tag nach der Gefechtsübung war relativ angenehm. In der Früh hätten wir Sport haben sollen, es wurden allerdings so ziemlich alle aus unserem Zug geimpft, die meisten bekamen 2 bis 4 Spritzen. Danach wurde Ruhe angeordnet und wir sollten direktes Sonnenlicht meiden. Wir haben also ungefähr zwei bis drei Stunden Pause gehabt in denen wir hauptsächlich geschlafen haben. Sport ist also entfallen.

Nach dem Mittagessen war wieder Mittagsruhe in der wir allerdings unser Zimmer wieder auf Vordermann bringen sollten.

An dieser Stelle möchte ich jetzt einen Verdacht äußern: Jedes Zimmer hat einen Sack mit Putzfetzen erhalten. Diese Fetzen sind allerdings Kleidungsstücke - hauptsächlich von Kindern. Im Büro vom Spieß habe ich außerdem noch weitere Säcke gesehen mit dem Caritas Logo drauf. Ich denke, dass das Bundesheer der Caritas teile der Altkleidung aus den Sammelcontainern abkauft um die Rekruten dann damit putzen zu lassen. Die Caritas würde so etwas mehr Geld verdienen und das Heer ist froh über Putzutensilien.

wie dem auch sei..

Der restliche Tag war nicht sehr anstrengend, da wir nur mehr Vorträge und danach WuSchDi (Waffen und Schuss Dienst) hatten in denen wir Anschlagsarten, Sicherheitsüberprüfung des Sturmgewehrs und etwas Theorie durchgemacht haben.

Übrigens: Einer aus unserem Zug hat scheinbar beschlossen, dass das Heer nichts für ihn ist und hat krampfhaft Wege gesucht um wieder Heim zu dürfen. Er ist dabei auf die schwachsinnige Idee gekommen seinen Selbstmord anzukündigen. Das Heer hat das natürlich sehr ernst genommen, hat ihn in eine psychiatrische Anstalt verlegt, seinen Führerschein abgenommen ohne die Chance ihn jemals wieder zu bekommen und auf eine Strafe darf er sich auch gefasst machen. Außerdem geht das natürlich in seine Akte und er wird große Probleme haben einen Job zu finden. So leicht kann man sich das Leben versauen.

Am Freitag stand in der Früh Sport am Dienstplan. Es gab eine kurze Verschiebung, da davor noch ein Vortrag von einer Frau Hauptmann war, bei dem die über die Sicherheit beim Militär gesprochen hat.

Beim Sport haben wir zum aufwärmen 5 verschiedene Dehnungsübungen gemacht und danach 12 weitere für so ziemlich alle Muskelpartien des Körpers die wir täglich beanspruchen.

Nach zwei Wochen beim Heer muss ich sagen, dass ich schon gemerkt habe, dass meine Kondition (vor allem was das Laufen angeht) besser geworden ist. Der tägliche Sport und die schwere Ausrüstung, die man oft mitschleppt, bringen mehr als man denkt :)

Am Freitag war wieder um 16:15 Dienstschluss und alle haben einen Erlaubnisschein für das Ausbleiben über den Zapfenstreich hinaus erhalten, damit sie übers Wochenende heim dürfen.

In 13 Stunden muss ich wieder in der Kaserne sein. Bis dahin genieße ich das Wochenende weiter :)

Mittwoch, 14. Juli 2010

Die erste Gefechtsübung

Heute hatten wir unsere erste Gefechtsübung. Um zum Übungsplatz zu kommen mussten wir allerdings erst eine Stunde marschieren in einer erleichterten Version des KAz 033. Also mit Rucksack, Helm, Gewehr usw.. der Marsch war zehrend aber okay

Nach dem Ankommen haben wir uns in die Gruppen aufgeteilt und sind ins Feld gegangen. Es war der bis jetzt heißeste Tag in diesem Jahr und das war mehr als unangenehm.

Im Feld haben wir als erstes die Tarnung gelernt und wie wir es schaffen im Freien nicht gesehen zu werden und danach Bewegungsarten und die Bewegung als Gruppe. Dazu mussten wir unseren Helm mit Gras bedwcken und unsere Gesichter mit Tarnfarbe einachmieren. Wir durften einige Pausen machen was zwar angenehm war, jedoch konnten wir nichts trinken da das Wasser in unseren Feldflaschen sehr schnell sehr heiß geworden ist.

In der Mittagspause habenwir ein erstaunlich gutes essen in unser feldgeschirr bekommen und hatten danach eine 30 minütige pause.

Nach insgesamt 9 Stunden im Feld sind wir wieder in die Kaserne marschiert - immer noch im direkten Sonnenschein und bei über 35 grad im Schatten.

Dort angekommen haben wir unser Abendessen in Form von Dosenfutter erhalten. Als letzter Programmpunkt stand Waffe reinigen am Plan - das klang nicht so schlimm bis wir dann erfahren haben wie genau die Waffe geputzt werden muss. Zwei Stunden nach Beginn des Putzens durften wir dann endlich vom Dienst abtreten. Und jetzt genieße ich meine paar Stunden Schlaf :)

Dienstag, 13. Juli 2010

Rekrut Chris meldet einen unspektakulären Tag

Heute war ein relativ alltäglicher Tag. Nach dem Frühstück gab es einen zweiten drogentest für alle, diebeim Test letzte Woche positiv waren (diesmal war ich auch negativ) danach Sport und danach Mittagessen. Nach dem Essen gab es wieder eine der verhassten ABC übungen bei denen wir in unserem- und dem Schweiß vieler anderer in einem luftdichten Anzug 'baden' durften. Einer von uns fand das so ekelhaft das er sich fast übergeben hat ^^

Beim exezieren haben wie die Kehrtwende gelernt und den Gleichschritt. Um 16:15 war Dienstschluss danach haben wir uns ins nahe gelegene Bad und danach in eine Pizzaria begeben.

Ich werde jetzt schlafen gehen da wir morgen unsere erste Gefechtsübung haben im Kampfanzug 303 und mit einem langen Marsch verbunden. Bin gespannt wie das wird...

Montag, 12. Juli 2010

Die Flaggenparade

Der heutige Tag und damit auch diese Woche hat schon recht ordentlich begonnen. Nach dem Frühstück ist Flaggenparade auf dem Dienstplan gestanden. Da wir nur erahnen konnten worum es sich dabei handelt waren wir sehr gespannt. Wir mussten mit exerzierausrüstung (barett und exerziergürtel) draußen antreten. Unser Zug war der letzte und mit uns standen dann alle drei Züge auf dem Platz und blickten Richtung des leeren Fahnenmastes. Dann kam der Hauptmann aus dem Haus und lies uns Habt acht stehen. Danach gab er das Kommando 'Flagge hissen' woraufhin zwei Soldaten die Österreichische Fahne gehisst haben während der Hauptmann salutiert hat. Danach drehte erdig um, übergab das Kommando an die jeweiligen Gruppenführer und verschwand wieder in seinem Haus. Das war eine dermaßen unnötige Aktion ^^

Danach hatten wir Sport und haben nach einigen Liegestütz und Kniebeugen mit dem Laufen begonnen. Sind ungefähr 3-4 km gelaufen bzw ich bin den letzten nur mehr gegangen gemeinsam mit ca 10 weiteren.

Bei der ABC übung danach durfte ich aufgrund meiner schutzmaskenbefreiung nicht teilnehmen. Worüber ich relativ froh war da die anderen die schutzmaske innerhalb von 9 Sekunden aus der Tasche und über den Kopf ziehen mussten was nur wenige geschafft haben.

Wir haben den Termin unserer Angelobung erfahren welche in mariataferl am Freitag ob 2 Wochen stattfinden wird.

Der Tag war recht anstrengend vorallem der mehrstündige exeezierkurs in der prallen nachmittagssonne, allerdings haben wie bereits um 16h dienstfrei bekommen und ich habe den restlichen Tag im freibad und wo verbracht ;)

Mittwoch werden wir gefächtsdienst haben wo wir den ganzen Tag im Wald mit schwerer Ausrüstung + Stahlhelm + STG verbringen werden... wünscht mir glück

Freitag, 9. Juli 2010

Batterie auf mein Kommando: Haaaaabt ACHT! Abtreten zum Dienstschluss

Endlich wieder zuhause! Also gestern war ich auch zuhause aber heute darf ich sogar hier übernachten. Die gesamte Batterie (bei Panzern nennt man eine Kompanie Batterie so wie man bei den Fliegern Staffel sagt) hat für das Wochenende frei bekommen. Sonntag um 24 Uhr muss jeder Rekrut in seinem Bett in der Kaserne liegen. Bis dahin haben wir allerdings frei :)

Die Kaserne dürfen wir erst ab nächster Woche in Uniform verlassen darum heute noch alles zivil.

Der Tag hatte es ordentlich in sich! In der Früh nach der Standeskontrolle hatten wir Exerzierdienst und haben endlich den militärischen Gruß (das Salutieren) gelernt. Ab sofort müssen wir vor ranghöheren salutieren wenn wir sie das erste Mal an einem Tag sehen.

Nach dem Mittagessen (es gab sehr guten panierten Fisch und wir hatten ausnahmsweise eine halbe Stunde zum Essen zeit) stand am Dienstplan "ABC Einweisung".

Da wir gestern schon die Schutzanzüge plus Gasmasken anziehen mussten haben wir für den heutigen Tag nichts gutes erahnt... und das ungefähr 15 Minuten vor dem Antreten am Gang den Befehl bekommen haben mindestens einen halben Liter Wasser zu trinken hat unsere Vorahnung noch unterstützt.

Als unser Ausbildner hereingekommen ist hat er gesagt wir sollen Platz im Zimmer machen damit die Tische und Sesseln uns nicht im Weg stehen. Danach mussten wir unsere schutzmasken (gasmaske darf man nicht mehr sagen ^^) aufsetzen (bzw ich nicht, weil ich ja schutzmaskenbefreit bin) und danach in den Schutzanzug... der Schutzanzug ist wie ein Plastiksack aus einem sehr stabilen und nicht dehnbaren Kunststoff (allerdings trotzdem sehr beweglich). Er besteht aus zwei teilen: der Hose und dem Oberteil.

Wir hatten allerdings das Problem, dass nur ungefähr die Hälfte des Zimmers einen Schutzanzug erhalten hat und der Rest (mich eingeschlossen) musste sich einen ausborgen.

Jetzt kann man sich vorstellen, dass es in diesem Plastiksack sehr heiß wird und man leicht ins Schwitzen gerät. Der ausgeborgte Schutzanzug ist also von mehreren Männern vor mir getragen worden - und so hat er auch gestunken. Ein unvorstellbarer Gestank war das!
Nach dem Anziehen mussten wir 10 Liegestütz machen. Im kochenden ABC Anzug + Gasmaske. Es war unvorstellbar heiß und es hat unvorstellbar gestunken. Nach dem Ausziehen war es auch nicht besser, da das gesamte Gewand jetzt nach dem Schweiß von ungefähr 10 verschiedenen Männern gerochen hat und das war nicht angenehm!

Wir wollten uns danach duschen und umziehen, aber fünf Minuten nach der Aktion wurden wir zum Mittagessen gerufen. Der gesamte Zug hat die selben Übungen machen müssen und war daher gleichermaßen bemitleidenswert. Das Essen war nicht sehr angenehm aber hat seinen Zweck erfüllt (es gab gebackenen Fisch der ausgezeichnet war)


Später hatten wir mehrere langweilige Vorträge über Abfallentsorgung und erste Hilfe (die für mich uninteressant war, da ich eine 48 Stündige Ersthelferausbildung vor dem Heer gehabt habe) in einem Lehrsaal, in dem 71 Männer gesessen sind, der Saal ist im Dachgeschoß, Klimaanlage gibt es nicht und die Fenster waren geschlossen damit es dunkel genug für den Beamer war. Dieser Raum hatte ungefähr 35-40°C und wir haben über 3 Stunden darin verbracht. Grausam!


Wenn ich auf die letzte Woche zurückblicke finde ich es gar nicht mehr so schlimm. Es war teilweise sehr hart, aber auch sehr lehrreich und interessant. Viele neue Eindrücke, viele neue Gesichter und viele neue Freunde.

Damit verabschiede ich mich für dieses Wochenende :)

Donnerstag, 8. Juli 2010

KaZ 301 und in 7 Minuten am Gang antreten!

Ich melde mich heute mal wieder von einem PC - sogar von meinem eigenen, da ich zuhause bin. Richtig! Am vierten Tag meiner Grundausbildung wurde es uns gestattet bis spätestens Mitternacht (Zapfenstreich) der Kaserne fern zu bleiben. Diese Zeit habe ich natürlich gleich genützt um heim zu fahren :)

Ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass ich alle anderen Beiträge direkt aus der Kaserne und von meinem Touchscreen Handy geschrieben hab und schreiben werde. Das Problem dabei ist die automatische Worterkennung die dann andere Wörter schreibt weil sie meine nicht kennt. Außerdem ist diese onscreen Tastatur ein Graus und benötigt relativ viel Zeit zum Tippen. Ich bitte also hiermit um Entschuldigung für Rechtschreibfehler und Wörter, die nicht in den Zusammenhang passen.

So zum Tagesablauf heute: in der Früh haben wir nach dem Frühstücksbuffet die erste Sporteinheit gehabt. Sie war sehr kurz und war eher als Einführung gedacht. Wir haben 6 militärische Liegestütz (was 12 normalen entspricht), 3 mit breiterem Greifen, 3 mit engem greifen und 10 kniebeugen gemacht.



Danach sind wir eine "minimalst kleine" Runde gelaufen, die ungefähr 2 Kilometer lang war und uns wurde dabei die normale Laufstrecke gezeigt die insgesamt 10 Kilometer lang ist.

Nach einer erste Hilfe Schulung und einem Versicherungsvortrag haben wir zu Mittag gegessen. Zum Essen in der Kantine kann ich nur sagen, dass ich positiv überrascht bin. Es gibt immer mindestens 2 verschiedene Hauptspeisen und bis jetzt hat sich noch keine Speise wiederholt. Heute gab es Zwiebelrostbraten, Frühlingsrolle, Käsespätzle und Krautfleckerl zur Auswahl. Man muss aber Glück haben um eine Speise zu finden die wirklich gut schmeckt. Sie schmecken alle nicht schlecht aber meistens ist eine dabei, die ausgezeichnet ist.

Nach dem Mittagessen gab es eine Übung im Ka[mpfan]Z[ug] 3 01 (normale Uniform + Funktionsgurt + Tragegeschirr + Helm und Gewehr). 71 Mann sind mit der besagten KaZ 3 01 im Gleichschritt in eine nahegelegene Wiese gegangen um dort das auseinander nehmen und zusammensetzen des Gewehres zu üben.

Es ist übrigens ein geiles Gefühl wenn man in einer menge steht, die alle komplett gleich angezogen und ausgerüstet sind, die sich im Gleichschritt bewegen, gleichzeitig LAUT sprechen und perfekt ausgerichtet sind. Sollte man mal erlebt haben :)

Die absolute Disziplin, die ich beim Bundesheer erlerne wird mir womöglich noch sehr nützlich sein in meiner Zukunft.

Ich werde mich jetzt wieder auf den Weg in die Kaserne machen, damit ich noch vorm Zapfenstreich da bin. Wenn ich das nicht schaffen würde, gäbe es massive Probleme und die gilt es gerade im Bundesheer zu vermeiden.

Mittwoch, 7. Juli 2010

Zweiter Zug auf mein Kommando. Haaaabt ACHT!

Heute haben wir wieder viel exerzieren müssen, salutieren haben wir allerdings noch nicht gelernt. Der Gruß erfolgt über die Grundstellung.

Die technischen Daten des STG 77 A1 müssen wir auswendig wissen. Von der Länge, Gewicht, mündungsgeschwindigkeit, einsatzreichweite zur maximalschussweite müssen wir alle Daten auswendig wissen und werden ständig zu diesen befragt. Der Merksatz 'das 5,65mm Sturmgewehr STG77 A1 ist ein Gasdrucklader mit starrer Verriegelung. Die patronenzufuhr erfolgt über ein 30 Patronen fassendes Magazin. Die einsatzschussweite beträgt 300 meter. Es können Einzelfeuer sowie Feuerstöße abgegeben werden.'

Beim exerziertraining wurde strikt auf unsere Adjustierung sowie auf eingehaltene Abstände und Bewegungen geschaut. Ein Zugsführer ist mit der gestreckten Faust quer durch eine Reihe gegangen und hat gesagt "Wen meine Faust trifft, der steht falsch."

Was mich auch erstmal zum Zucken gebracht hat war der Satz eines Hauptmannes: "Warten macht frei!"

Außerdem hat die Einteilung in sportliche Leistungsfruppen stattgefunden durch einen vierteiligen Test: klimmzüge, liegestütz, 2.5 km lauf und einen Hochsprung Test. Beim laufen war ich bei den schlechteren, liegestütz habe ich mit 25 eine durchschnittliche Leistung, Hochsprung ebebfalls und mit 40 klimmzügen in Schräglage war ihr unter den besten.

Insgesamt ein anstrengender Tag und das die leistungsüberprüfung eine halbe Stunde nach dem Mittagessen war, hat es nicht einfacher gemacht.

Dafür hatten wir eine Stunde früher Dienstschluss und der Tag hat geendet mit: "zweiter Zug, vom dienst ABTRETEN" :)

Dienstag, 6. Juli 2010

Die Ruhe vor dem Sturm

Der heutige Tag war anfangs sehr relaxed. Wir sind noch vor dem antreten am Gang durch den Befehl 'TAGWACHE' auf gewesen und haben die körperhygiene damit schon früher beendet.

Uns wurde befohlen, dass wir zur Körperhygiene den Oberkörper frei haben müssen, damit auch das Waschen in der Früh einheitlich aussieht. Die Rasur und die Frisur wurde angekündigter maßen auch kontrolliert.

Nach dem Frühstück gab es ein Antreten auf dem Exerzierplatz bei dem die Namen jener Rekruten genannt wurden, die ins heeresspital gehen solten. Da ich einer von ihnen war, bekam ich einen Marschbefehl dort hin mit unbestimmter Dauer.

Mit 2 anderen Rekruten habe ich mich dann in mein Auto gesetzt und bin zum Heeresspital gefahren. Ich war nach ungefähr 10 Minuten fertig und musste danach 2 Stunden auf die anderen warten. Diese zeit habe ich schlafend in meinem Auto verbracht und die freie Zeit genossen. Ich muss zugeben, dass ich die Freiheit sehr vermisse, da ich noch nie in einer derartigen Situation war wo ich nicht einfach nach Hause fahren könnte wenn es mich nicht mehr freut. Das drückt aufs Gemüt.. aber da muss man(n) wohl durch :)

Nach einem kurzen Abstecher zum MC Donalds sind wir gesättigt in die Kaserne zurück gefahren wo wir (noch in ziviler Kleidung) unser sturmgewehr 77 A1 übernommen haben. Später musste ich wieder zur Sanitätsstation. Diesmal wegen einer Augenuntersuchung die von einem Arzt außerhalb der Kaserne durchgeführt wurde. Dieser Aufenthalt hat ca 3 Stunden gedauert, ich habe mich allerdings bestens unterhalten.



Der Tag war bis zu diesem Zeitpunkt sehr gelungen... aber dann wurde es Abend und unsere Ausbildner haben uns die verschiedenen Kampfausrüstungen anprobieren lassen mit wenigen Minuten Zeit. Das war dann sehr Stressig aber ist auch vorüber gegangen.

Montag, 5. Juli 2010

Dienstschluss!

Der erste Tag als Soldat ist vorüber.. wir haben mit dem Zimmer Glück gehabt, da wir eine nette Gruppe sind und einen sehr fairen ausbildner haben. Wir haben als erstes eine kurze Einweisung in die wichtigsten Grundlagen erhalten.. wenn wir warten müssen wir die linke Hand hinter dem Rücken ins Kreuz legen und die, zur Faust geballte, rechte Hand mit der linken umfassen und still sein. Diese Position heitßt erleichterte Grundstellung. Wir haben außerdem alle Dienstränge lernen müssen und diese wurden mehrmals abgeprüft. Am Freitag müssen wir sie perfekt beherrschen damit wir um 16h dienstfrei bekommen.

Die Kleidungs- und Ausrüstungsausgabe war typisch militärisch und wie am Fließband: Wir mussten alle in den dritten Stock zur Bekleidungskammer. Dort hat jeder eine sogenannte GWD (GrundWehrDiener) Tasche erhalten, in dem Handtücher und andere Kleinigkeiten drinnen waren. Wir wurden angewiesen uns bis auf die Unterhose auszuziehen und das zivile Gewand in die GWD Tasche zu geben.

Wir standen also alle in 50cm abständen voneinander mit unseren Taschen in Unterwäsche da und mussten von Station zu Station gehen. Bei jeder haben wir ein weiteres Kleidungs- oder Ausrüstungsstück erhalten. Nach der letzten Station waren wir uniformierte Soldaten.

Die Ausrüstung besteht aus vielen verschiedenen Komponenten für die verschiedensten Anlässe: fürs Feld, Kampf und sportliche Betätigung, etc... Morgen wird dann mit der körperlichen Betätigung begonnen... das wird extremsrens anstrengend werden und ich hoffe das die nächste zeit schnell vergehen wird.

Das Heer ist eigenartig.. wir werden von Leuten ausgebildet die kaum älter sind als wir, die Befehle befolgen; fiktive regeln befolgen, die fiktiv von irgendjemand vor zig-Jahren definiert worden sind.. aber wie uns heute ja erklärt wurde sind wir nicht zum denken hier sondern nur für Disziplin und Befolgung von befehlen.

Rekrut Chris meldet sich ab!


Sonntag, 4. Juli 2010

In knapp 2 Stunden bin ich ein Soldat

Der Einberufungsbefehl der mich vor einiger Zeit erreicht und ich finde, es handelt sich dabei um ein sehr interessantes Dokument. Der einleitende Satz "Sie werden mit Wirkung vom 5.7.2010 zur Leistung des Grundwehrdienstes in der Dauer von 6 Monat(en) einrechenbarer Dienstzeit einberufen und sind ab 00:00 Uhr dieses Tages Soldat." ist schon sehr treffend formuliert.

Ein Haufen von §§ des Wehrgesetzes und Militärstrafgesetzes werden aufgelistet, darunter die Androhung von gerichtlicher Bestrafung bei Nichtbefolgung des Einberufungsbefehles. Mein Lieblingssatz ist allerdings "Private Waffen und Munition dürfen in die Kaserne nicht mitgenommen werden."

Desweiteren bin ich ab 0 Uhr dazu verpflichtet "einschreitenden Exekutivorganen" sofort darüber zu informieren das ich ein Soldat bin, was bei Geschwindigkeitsüberschreitungen möglicherweise positive Auswirkungen haben könnte.. aber das will ich vorerst mal nicht ausprobieren.


Ich bin schon sehr gespannt auf den ersten Tag. Ich nehme an, es wird extrem anstrengend, da sich die Ausbildner als erstes Respekt verschaffen wollen - was durchaus verständlich ist. Auf meine Zimmerkollegen bin ich auch sehr gespannt. Da ich aber wahrscheinlich mit 9 weiteren im Zimmer sein werde, wird sicherlich jemand dabei sein, mit dem ich mich gut verstehe.

Ich bin fast aufgeregter als vor meiner Matura vor nicht ganz zwei Wochen.. aber gut.. da war ich nicht wirklich aufgeregt.

Mal sehen was der morgige Tag mit sich bringt :) Vor allem, da auch noch die Chance besteht, dass ich als untauglich bewertet werde. Damit wäre meine Militärzeit früher als geplant beendet.

Mein nächster Post wird direkt aus der Kaserne kommen - Wünscht mir Glück (und Durchhaltevermögen) :)

Samstag, 3. Juli 2010

Blog eines Soldaten?

Hallo interessierteR LeserIn!

Mein Name ist Chris und ich werde am Montag den 5. Juli 2010 zum Österreichischen Bundesheer einrücken. Ich werde versuchen, jeden Tag mindestens ein mal von meinen Erlebnissen in der Grundausbildung (und danach natürlich auch) zu berichten und euch einen Einblick in das Leben eines Grundwehrdieners zu geben :).



Übermorgen geht es also los und laut Einberufungsbefehl bin ich ab 0:00 Soldat und habe mich bis spätestens 11:00 in der Kaserne einzufinden. Das die Kaserne 50 Autominuten von mir entfernt ist, stört mich kaum, da ich ja mobil bin :)

Den heutigen und morgigen Tag werde ich teilweise damit verbringen, meine Sachen zu packen, Dienstränge im Vorhinein schon zu lernen und mich mit ehemaligen und aktuellen Bundesheer'lern zu unterhalten, damit ich eine kleine Vorkenntnis darüber habe, was in den nächsten Wochen der Grundausbildung so alles passiert. Den Rest lasse ich einfach auf mich zukommen.

Mein Rucksack ist schon relativ fertig gepackt.. einige Dinge sind nicht unbedingt nötig aber ein guter Freund, der seit über einem Jahr beim Heer ist hat gemeint "Nimm lieber zu viel als zu wenig mit für die GA"

Grob gesagt habe ich folgendes mit:
  • Unterwäsche/Socken (die, die man dort kriegt soll nicht so chillig sein)
  • Kriechöl (weil das angeblich besser ist als das Waffenöl dort)
  • Badezimmerstuff (duschen,rasieren,zähneputzen,deo)
  • Viel Müsliartiges für zwischendurch (wurde mir auch geraten :))
  • Einberufungsbefehl
  • Ärztliche Befunde
  • Gscheite Tarnschminke
  • Traubenzucker

Ich denke das sollte reichen ;)