Um 6Uhr war wie gewohnt die Tagwache, die mittlerweile sehr an Strenge verloren hat. Es wird TAAAGWACHEEEEE gebrüllt woraufhin sich einige Soldaten auf den Gang stellen - viele bleiben allerdings im Zimmer und das interessiert auch niemanden. Draußen stehen eigentlich nur jene, die zum Sanitäter oder Rapport wollen. Danach können wir selbststständig frühstücken gehen und danach die Außenreinigungsbereiche (zb Gang oder Klo) reinigen.
Um 7 Uhr mussten wir im Kampfanzug 03/3 (Normal + Kampfgeschirr + Rucksack + Waffe und Helm) am Antreteplatz antreten und auf den Truppentransporter aufsitzen. Nach einer ca 50 minütigen Fahrt sind wir am Schießplatz angekommen und mussten uns wieder vergattern.
Nach einer kurzen Einführung über den Ablauf am Schießplatz bekam jeder Rekrut 11 Patronen in ein Magazin, 6 ins zweite und nochmal 6 ins dritte. Zusätzlich zu unseren Ohrstöpsel haben wir noch einen Gehörschutz zum aufsetzen bekommen.
Am Schießstand selbst mussten wir uns hinlegen und liegend schießen. Der Rückstoß des STG77 ist relativ gering aber es drückt doch sehr in die Schulter.
Meine Schussleistung war sehr gut und ich wurde von meinem Betreuer am Schießstand sehr gelobt über meine Ergebnisse, mein Ziel und den Anschlag.
Das Putzen der Waffe am späteren Nachmittag war allerdings weniger spaßig. Außerdem hat sich die Abreise vom Schießplatz verzögert da jemand aus unserem Zug eine Patronenhülse mitnehmen wollte (was natürlich strengstens verboten und sogar strafbar ist) und dieser Rekrut dann genauer durchsucht werden musste.
Der zweite Teil des Titels von diesem Beitrag ist "und zerplatzte Träume"... nun es ist so, dass nächste Woche diejenigen, die zur Kraftfahrerausbildung ausgewählt wurden, zu eben dieser fahren. Das dauert eine Woche, ein Tag davon ist komplett dienstfrei und danach werden sie gleich in der Kaserne bleiben und dürfen den ganzen Tag auto fahren. Das wollte ich eigentlich auch, allerdings wurde ich nicht genommen, da ich mich mit Computern überdurchschnittlich gut auskenne und darum einen Computerjob erhalten werde.
Dabei wäre ich so gerne den ganzen Tag herum gefahren und hätte nur drei Wochen Grundausbildung gehabt. Aber jetzt ist es leider anders gekommen.
Es weiß nur keiner wie es jetzt genau weiter geht, da ca ein Drittel des Zugs zur Kraftfahrerausbildung aus der Kaserne weggehen und angeblich hat der Rest danach auch nur mehr eine Woche Grundausbildung bis wir in unsere Zielkasernen "überstellt" werden.
Aber so ist das beim Militär.. keiner kennt sich aus, aber das mit begeisterung! :)