Zum Munitionsausfassen mussten wir uns zu einer Reihe vergattern und mit unserer Kappe in der Hand zu einem Schalter gehen. Der Schalter war eigentlich ein Fenster dessen Rand auf Augenhöhe abgeschlossen hat. Dahinter saß ein älterer Mann und sein Schreiber. Beide hat man nicht sehen können, da man sich hätte runter beugen müssen. Aber das war auch nicht wichtig.
Man kommt also zu diesem Schalter hin, legt seine Kappe hin und sagt "Herr Vizeleutnant, Rekrut Chris meldet sich zum Ausfassen der Munition für die 5. bis 8. Schulschießübung". Der Schreiber schreibt sich dann auf, welcher Rekrut wie viele Patronen erhalten hat und der Vizeleutnant schmeißt daraufhin die Patronen in die vorgelegte Kappe. Danach schnell nehmen und abtreten zum Aufmagazinieren.
Jeder Rekrut hat insgesamt 40 Patronen bekommen. Jeweils 10 für die einzelnen Übungen.
Geschossen wurde diesmal auf eine Distanz von 10 Meter auf ovale, horizontalte und vertikale Balken.
Meine Trefferquote war wie folgt:
- Übung: 10/10
- Übung: 6/10 (Bin kurz auf Dauerfeuer hängen geblieben ^^.. der Dauerfeuermechanismus vom STG is ein schaß)
- Übung: 10/10
- Übung: 9/10
Nach dem Ausfassen der Kaltverpflegung durften wir im Schatten warten, bis alle anderen fertig waren. Das hat sich ungefähr 5 bis 6 Stunden gezogen.

Am schlimmsten verdreckt die Gasdruckeinrichtung, da diese durch eine Anbohrung im Lauf direkt den Pulverrückständen und der Hitze ausgesetzt ist.
Nach dem Putzen der Waffe hatten wir Dienstschluss :)
Der Freitag war auch sehr angenehm. Es hat zwar geschüttet aber da für diesen Tag Blutspenden angesagt war, gab es den ganzen Tag nur diese Aktion.
Letzte Woche hatten wir schon eine 1 1/2 stündige Einweisung in die Thematik "Blutspenden". Es wurden hauptsächlich medizinische und statistische Daten besprochen. Aber als ich gestern gelegen bin mit einer 12cm langen Nadel in meinem rechten Arm habe ich mir gedacht, dass wir bei der Angelobung geloben mussten, dass wir Österreich helfen und es schützen und so.. aber das einzige, das wir in der Praxis machen um Österreich bzw dem Volk zu helfen ist Blutspenden.
Insofern empfand ich es als positive Abwechslung, ich bekam meine Blutgruppe endlich in meine Erkennungsmarke gestanzt, Mannerschnitten und gratis Cola UND wir hatten sonst nichts zu tun. Um 14 Uhr war Dienstschluss und wir durften uns ins Wochenende verabschieden :)
Wir sind also noch mit Sicherheit 2 weitere Wochen in dieser Kaserne bevor wir den Marschbefehl bekommen und es haben uns nur die LKW Fahrer und die zukünftigen Sanitäter für immer verlassen (was auch ein Organisationschaos war, da diese natürlich ihren gesamten Spind packen mussten und ihre Waffe abgeben, etc..)