Der Tag nach der Gefechtsübung war relativ angenehm. In der Früh hätten wir Sport haben sollen, es wurden allerdings so ziemlich alle aus unserem Zug geimpft, die meisten bekamen 2 bis 4 Spritzen. Danach wurde Ruhe angeordnet und wir sollten direktes Sonnenlicht meiden. Wir haben also ungefähr zwei bis drei Stunden Pause gehabt in denen wir hauptsächlich geschlafen haben. Sport ist also entfallen.
Nach dem Mittagessen war wieder Mittagsruhe in der wir allerdings unser Zimmer wieder auf Vordermann bringen sollten.
An dieser Stelle möchte ich jetzt einen Verdacht äußern: Jedes Zimmer hat einen Sack mit Putzfetzen erhalten. Diese Fetzen sind allerdings Kleidungsstücke - hauptsächlich von Kindern. Im Büro vom Spieß habe ich außerdem noch weitere Säcke gesehen mit dem Caritas Logo drauf. Ich denke, dass das Bundesheer der Caritas teile der Altkleidung aus den Sammelcontainern abkauft um die Rekruten dann damit putzen zu lassen. Die Caritas würde so etwas mehr Geld verdienen und das Heer ist froh über Putzutensilien.
wie dem auch sei..
Der restliche Tag war nicht sehr anstrengend, da wir nur mehr Vorträge und danach WuSchDi (Waffen und Schuss Dienst) hatten in denen wir Anschlagsarten, Sicherheitsüberprüfung des Sturmgewehrs und etwas Theorie durchgemacht haben.
Übrigens: Einer aus unserem Zug hat scheinbar beschlossen, dass das Heer nichts für ihn ist und hat krampfhaft Wege gesucht um wieder Heim zu dürfen. Er ist dabei auf die schwachsinnige Idee gekommen seinen Selbstmord anzukündigen. Das Heer hat das natürlich sehr ernst genommen, hat ihn in eine psychiatrische Anstalt verlegt, seinen Führerschein abgenommen ohne die Chance ihn jemals wieder zu bekommen und auf eine Strafe darf er sich auch gefasst machen. Außerdem geht das natürlich in seine Akte und er wird große Probleme haben einen Job zu finden. So leicht kann man sich das Leben versauen.
Am Freitag stand in der Früh Sport am Dienstplan. Es gab eine kurze Verschiebung, da davor noch ein Vortrag von einer Frau Hauptmann war, bei dem die über die Sicherheit beim Militär gesprochen hat.
Beim Sport haben wir zum aufwärmen 5 verschiedene Dehnungsübungen gemacht und danach 12 weitere für so ziemlich alle Muskelpartien des Körpers die wir täglich beanspruchen.
Nach zwei Wochen beim Heer muss ich sagen, dass ich schon gemerkt habe, dass meine Kondition (vor allem was das Laufen angeht) besser geworden ist. Der tägliche Sport und die schwere Ausrüstung, die man oft mitschleppt, bringen mehr als man denkt :)
Am Freitag war wieder um 16:15 Dienstschluss und alle haben einen Erlaubnisschein für das Ausbleiben über den Zapfenstreich hinaus erhalten, damit sie übers Wochenende heim dürfen.
In 13 Stunden muss ich wieder in der Kaserne sein. Bis dahin genieße ich das Wochenende weiter :)